farbrattengenetik
  Siamese
 

Siamese




Beschreibung


Siam-Ratten haben einen beigen Farbton, der sich am gesamten Körper verteilt. Die kälteren Regionen der Tiere sind jedoch dunkel gefärbt. An diesen dunkleren Stellen kristallisiert sich heraus, welche Farbe das Tier eigentlich besitzt. Das wiederum bedeutet, dass es Siam-Ratten zwar immer mit einem beigen Grundton gibt, die dunklen Stellen (Points) fallen hingegen in der Farbe aus, in der das Tier (eigentlich) ist. Lange Zeit gab es diesen Typ nur als rotäugiges Tier. Seit ca. 2004 gibt es auch schwarzäugige Siam-Ratten, die man Black Eyed Siam (BES) nennt. Da 2011 ein Odd Eyed Himalaya gefallen is, kann man davon ausgehen, dass auch so eine Augenkombination möglich wäre.

Siam kann auch in einer Zeichnung auftauchen. Es kann durchaus passieren, dass eine Berkshire-Ratte ebenfalls das Siam Shade-Gen besitzt. Einige Züchter bezeichnen diese Siam + Zeichnung Kombination als Triamese, was diese Homepage nicht übernimmt

Seal Point Siam (Foto: Rene)

Die Welpen kommen beige-braun auf die Welt und bekommen die Points mit dem Fellwechsel.
Die Points sind jedoch nur bei dunklen Farben gut sichtbar, aber theoretisch können die Points in allen erdenklichen Farbvariationen entstehen.

Die Points selbst solten im Gesicht, den Pfoten, Ohren, sowie am Schwanz und Becken so groß wie möglich sein.

Auf dem Bild rechts lässt sich die Schattierung von Siam Ratten ganz gut nachvollziehen. Man kann ganz genau erkennen, ab wann die kälteren Regionen des Tieres beginnen. Diese Ratte hat besonders schön ausgeprägte Points.

Standardisiert sind Siam-Ratten in Seal Point (Black Point), Agouti Point und Russian Blue Point und sollten möglichst als Self gezüchtet werden, da sonst die Points an Pfoten und Schwanz untergehen.

 Black Eyed Seal Point Siamese Dumbo (Foto: Pixies Pocket Pets)
Genetik

Siam-Ratten entstehen identisch wie die Himalaya-Ratte über den C-Lokus. Jedoch bilden sich bei Siams jeweils ein h-Modifer an ein C-Allel, was dann den Gencode [c(h)c(h)] ergibt. Abgesehen davon gibt man noch die Farbe der Points an um das Tier besser zu kategorisieren.
Die Standard Form ohne weitere Farbe heißt: Seal Point Siam [aa c(h)c(h)] oder Agouti Point Siam [A- c(h)c(h)]
Als Black Eyed ergibt sich der Gencode für Seal Point Siam [aa c(h)c(h) Bebe] und als Agouti Point [A- c(h)c(h) Bebe].

Bei allen anderen Points wird einfach der Gencode der Farbe hinzugefügt. Beispiel: Russian Blue Point Siam [aa rbrb c(h)c(h)].


Was genau dazu führt, dass es die Schattierung "Siamese" gibt, wird folgend erklärt:

  1. Die Basis für Himalaya (aber auch Siamesen und Burmesen) sind Albinos. Das Albino-Gen [cc] bewirkt, dass eine Ratte nicht in der Lage ist Pigmente zu bilden. Das führt dazu, da die Ratte komplett weiß ist und die Augen durchsichtig werden, dass keine schwarzen Pigmente gebildet werden können. ABER, auch Albinos haben eigentlich eine Farbe und natürlich auch eine Zeichnung, die jedoch unsichtbar bleibt.
  2. Nehmen wir also an, wir haben eine Albino-Ratte, die ohne die Pigmentstörung eigentlich Black Berkshire wäre und somit den Gencode [aa cc Hh] hat. Das [aa] ergibt die Farbe "Black" und das [Hh] die Zeichnung "Berkshire". Das doppelt vorhandene, rezessive Gen [cc] erlaubt es aber nicht, die Pigment zu produzieren, damit die Ratte die Farbe in der Zeichnung ausbilden kann. Die Ratten bleibt farblos!
  3. Nun kann es passieren, dass sich an das die Albino-Loki [cc] ein Modifier mit der Bezeichnung (h) andocken. Der Gencode sieht nun folgendermaßen aus: [aa cc(h) Hh]. Diese Modifer bewirken, dass diese optische Albino-Ratte in der kälteren Region ihres Körpers und nur da, wo sich die versteckte Zeichnung (hier Hh = Berkshire) befindet, eine Schattierung heraushebt. Die Farbe der Schattierung ist in diesem Fall natürlich "Black", weil das die Farbe ist, die diese Ratte ja eigentlich hat. Die kälteren Regionen (Nase, Ohren, Pfoten, Schwanz) fangen wieder an Pigmente zu  bilden (die Points). Der wärmere Restkörper bildet keine Farbe Da jedoch diese Ratte die Zeichnung "Berkshire" [Hh] hat, aber keine Farbe am Bauch bildet, lässt sich kein weißer Fleck auf dem Bauch erkennen. Es entsteht eine Himalaya-Ratte!
  4. Nun können auf dieser Basis weitere Shadeds entstehen, wie Burmesen (siehe Burmese).
  5. Die Ergänzung eines (h) würde den Gencode [aa c(h)c(h) Hh] ergeben. Hierbei handelt es sich um eine Siam-Ratte (siehe Siam).
  6. Ebenfalls, gibt es ein weiteres Gen, dass die Augen aller Albino-Ratten (Albino, Himalaya und Siamese) wieder schwarz färbt. Das dominante Black Eyed-Gen [Bebe oder BeBe] (siehe BES).


Vom Albino über Himalaya zu Siamese


  1. Auf dem ersten Bild ist eine Albino-Ratte abgebildet, die keinen h-Modifier besitzt und somit am ganzen Körper keine Pigmente bilden kann. Ihr Gencode lautet [aa cc].
  2. Auf dem zweiten Bild sieht man eine leichte farbliche Schattierung auf der Nase der Albino-Ratte.Dies liegt daran, dass sich an eines der C-Loki ein h-Modifier gebunden hat. Er bewirkt, dass sich die Farbe des Tieres, die sich unter dem Albinisums (Farblosigkeit) befindet, an der Nase wieder bildet. Das liegt daran, dass die Nase kälter ist als der restliche Körper, welcher weiß bleibt, bis auf Schwanz und evtl Ohren. Die Farbfelder nennt man Points.Der Gencode lautet nun [aa cc(h)] und die Ratte ist eine Himalaya.
  3. Beim dritten Bild, haben es 2 h-Modifier an jeden C-Lokus geschafft sich anzubinden. Dies bewirkt noch mehr Farbproduktion und somit größere und farbintensivere Points an Nase, Ohren, Pfoten, sowie einer abstufenden Intensivität am Hinterteil in Richtung Schwanz. Der restliche Körper wirkt nun cremefarbend. Diese Siam-Ratte hat nun den Gencode [aa c(h)c(h)]. Grundsätzlich hat Siam stärker ausgeprägte Points durch das zweite Siamgen. Allerdings lässt sich die Intensität der Points durch gezielte Selektion beeinflussen, so dass es durchaus Himis gibt, die stärker ausgeprägte Points haben als schlecht gezüchtete Siamesen.

Farbentwicklung
Black Eyed Russian Blue Point Siam Dumbo Velveteen & Black Eyed Seal Point Siamese Dumbo Velveteen mit ca. 3 Wochen      (Fotos: Peggy) Black Eyed Seal Point Siamese im Fellwechsel mit Begin der Ausprägung der Points


 
Weitere Variationen
Russian Blue Point Siamese

Russian Blue Point stellt eine der standardisierten und auszustellenden Siamesen-Variationen dar. Im Gegensatz zum sonst sehr dunklen Farbton, sind die Points leicht grau-blau und sehr pastellig auf Nase, Schwanzansatz und Pfoten verteilt. Ausgestellt werden die Tiere mit schwarze und roten Augen.
Es wird dabei kein Unterschied zwischen Russian Blue und Russian Agouti gemacht.


Black Eyed Russian Blue Point Siamese Russian Blue Point Siamese (Fotos: Baltic Rats)


Weitere nicht standardisierte Variationen

Seal Point Siamese Variegated Dumbo (Foto: Ceciles-Rattery)


 

 

 



 







(Quelle: NFRS)


 
   
 
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