farbrattengenetik
  Chinchilla
 

Chinchilla


Witere Bezeichnungen: Squirrel = Chinchilla in Kombination mit English Blue
                                     Argent Creme = Chinchilla in Kombination mit Silver Fawn



Hierbei handelt es sich um ein Shade, das eine hoch komplexe Genetik aufweist und sich unterschiedlich ausprägen kann. Im Grunde handelt es sich um ein Gen, welches die gelben Pigmente im Haar der Farbratte auflöst und zum Teil völlig entfernt. Da nur Agouti - Ratten gelbe Pigmente besitzen, lässt sich Chinchilla nur auf den Agouti-Colours nachvollziehen. Chilchilla ist eigentlich ein Produkt aus 2 Genen. Während das eine lediglich die typische Blazed Berkshire Zeichnung auslöste, das an den Seiten etwas aufgehellt ist (auch bezeichnet als Halb-Chinchilla), entsteht erst in Kombination mit dem Fy-Gen die eigentliche Fellfarbe, die die gelben Pigmente auflöst (erst dann als Chinchilla bezeichnet). Wie das genau funktioniert und standardisiert wurde, wird im Folgenden beschrieben.


1. Halb-Chinchilla

Diese Tiere haben immer einen weißen Bauch, der der Standardisierung Berkshire ähneln sollte. Die weiße Berkshire Zeichnung, sollte nicht über den Körper hinausragen, d.h. keine Variberk sein. Auch die Vorder- und Hinterbeine sollten weiße Abzeichen haben. Auf der Stirn befindet sich eine keilförmige Blesse, die so symmetrich wie möglich sein sollte. Zugelassen ist auch ein sauberer Headspot, der sich auf der Stirn im Zentrum zwischen Augen und Ohren befindet und diese nicht überschreiten sollte. Von der Zeichnung her sehen diese Tiere somit aus wie Blazed/Headspot Berkshire. Jedoch entstehen dies Abzeichen nicht etwar durch Modifier oder Veränderungen auf dem H-Lokus, sondern sind für diesen Shade die Self Form. Vergleichbar ist diese Phänomen mit Husky oder Restricted, welches ebenfalls nie komplett gefärbt ist, trotz der Tatsache, dass sich unter dem Phänotyp der Genotyp [HH] behindet. Daraus ergibt sich, dass es Chinchilla nie ohne Zeichnung gibt, sondern diese immer mit verursacht wird, auch wenn das Tier unter dem Shade Self ist.
Sichtbar wird dieser Shade auf allen Agouti-Colours und auch Non-Agouti-Colours, wobei man es besser auf der ersten Gruppe besser sehen kann, da die Veränderung bis hier hin nur minmal ist. Am schönsten kommt die Schattierung auf Agouti zum Vorschein oder auf anderen dunklen Farbvariationen, wie Russian Blue Agouti oder Cinnamon.


Halb-Chinchilla Dumbo Halb-Chinchilla Dumbo Rex


1.1 Genetik Halb-Chinchilla

Diese Variation von Chinchilla ist dominat und zudem im homozygotem Zustand lethal. Gekennzeichnet wird sie mit den Buchstaben [Cscs] und steht für "Chinchilla spotting". Wie bereits beschrieben ist der Shade auf Self [HH] am besten sichtbar und erzeugt trotz dessen eine Zeichnung wie Blazed Berkshire oder Headspot Berkshire. Zusammen lautet der Gencode auf einem Agouti-Tier somit [A- Cscs HH]. Bis hierhin ist lediglich der erste Teil der Zeichnung erklärt worden.




2. Chinchilla in voller Ausprägung

Neben der "Zeichnung", die ja eigentlich keine im herkömmlichen Sinne ist, kommt es nun auf die Farbe der Chinchilla-Ratten an. Nach der Geburt fangen die anfangs noch nach Agouti Blazed Berkshire aussehenden Welpen an zu verblassen (ähnlich wie bei Husky). Dabei bleichen nicht alle Pigmente im Fell aus, sondern lediglich die gelben. Nach und nach werden die Ratten grauer und grauer, bis alle gelblichen Pigmente entfernt sind. Das Fell ist nun unregelmäßig gefärbt, was durch die Bänderung der Agouti - Haare verursacht wird. Die Farbe sollte grau sein mit einzelne schwarze Haare auf perlenweißer Grundfarbe. Das Ganze ergibt eine glänzende Erscheinung. Das Unterfell ist in einem dunklen schieferblau und hat vereinzelnd weiße Härchen mit schwarzen Spitzen.


2.1 Genetik der farblichen Chinchilla

Das zweite Gen, das beschrieben wurde, basiert auf dem Fy-Lokus und ist ebenfalls ein dominant vererbbares Gen, welches zudem im homozygotem Zustand lethal ist. Sichtbar wird dieses Gen erst auf dem Cs-Gen.


3. Genetik zusammengefasst am Beispiel Agouti.

a) [A- CsCsFyFy HH] = lethal, Föten sterben ab oder werden als BEW geboren und sterben innerhalb der ersten 3 Wochen

b) [A- CscsFyFy HH] =  höchst wahrscheinlich auch lethal

c) [A- CsCs Fyfy HH] = lethal, Föten sterben ab oder werden als BEW geboren und sterben innerhalb der ersten 3 Wochen

d) [A- Cscs Fyfy HH] = Chinchilla

e) [A- Cscs fyfy HH] = Halb - Chinchill (d.h. nur die typische Zeichnung)

f) [A- cscs fyfy HH] = Agouti Self

g) [A- cscs Fyfy HH] = Agouti Self



Besonderheit dieser Variation mit den Blue-Genen [dd] und [rbrb]

Es gibt Farbgene, die bereits an sich die Anzahl der gelben Pigmente minimieren. Vor allem ist dies bei English Blue Agouti und Russian Blue Agouti der Fall. Hier ist die Aufhellung durch das Fy-Gen eher gering und die Tiere werden bereits als Chinchilla geboren. D.h., dass der Gencode bei einem Halb-Chinchilla in Kombination mit den Blue Variatioen [A- dd Cscs fyfy HH] oder eben [A- rbrb Cscs fyfy HH] ist und als volle Chinchilla [A- dd Cscs Fyfy HH] bzw. [A- rbrb Cscs Fyfy HH]. Auch ist eine Kombination mit Russian Silver möglich. Bezeichnet werden diese Farben dann als Squirell (
Bild).



Besonderheit dieser Variation mit den Genen [pp] und [rr]

Bei diesen Variationen sind keine blauen, schwarzen und roten Pigmente vorhanden sonderen von sich aus nur die gelben und orangenen. In Kombination entsteht dabei eine Farbe, die sehr orange wird, da auch hier die gelben Pigmente entfernt werden. Diese Tiere bezeichnet man als Argent Cream (
Bild
). Sie haben den Gencode [A- pp Cscs Fyfy HH] bzw. [A- rr Cscs Fyfy HH].



Besonderheit der Variation auf anderen Zeichnungen außer Self

Natürlich kann es passieren, dass sich Chinchilla auch auf anderen Zeichnungen ausbilden kann. Hier ist das Ausmaß dann identisch wie bei Husky. Der farbliche Anteil wird mit Anzahl an rezessiv vorhanden h-Loki reduziert. Im Beispiel:

a) [A- Cscs Fyfy HH] = Chinchilla (Blazed Berkshire)

b) [A- Cscs Fyfy Hh] = Chinchilla (Blazed Varihood oder weniger Zeichnung)

c) [A- Cscs Fyfy hh] = Chinchilla mit nur wenige Farbe am Kopf

d) [A- Cscs Fyfy hh + Modifier] = BEW



Besonderheit der Variation in Kombination mit Essex

Eine Kombination aus Chinchilla und Essex, nennt man Turpin und besitzt den Gencode [A- Cscs Fyfy H(ro)H]. Hier wird die Farbe zum Bauch hin immer heller und ist auf der Wirbelsäule am dunkelsten. Auch hier ist ein Headspot oder eine Blesse, sowie die Berkshire Zeichnung vorhanden.


Auswertung:

Die Zucht dieser Variation ist nur etwas für Genetik-Fachzüchter. Die negativen Auswirkungen dieser Variation reichen von Megacolon bis hin zu Totgeburten und erschwerten Geburtsabläufen und sollten daher nur von Profis unterzogen werden.


Quelle: Dieser Text ist eine überarbeitete Version von
Nicole Engelhard`s Übersetzung von Ann Storey`s Zusammenfassung über die Erkenntnisse der Chinchilla - Geschichte und Genetik.






 
   
 
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