farbrattengenetik
  Fortpflanzung
 
 
 

Die Fortpflanzung


Zunächst sollte man anmerken, dass die Verpaarung von zwei Ratten sehr einfach und auch schnell getan ist, da diese Tiere extrem populationsfreudig sind. Eine gezielte Zucht hingegen braucht schon mehr Wissen und Kenntnisse als nur die Verpaarung und darauf zu hoffen, dass viele, gesunde, hübsche Welpen dabei herauskommen. Abgesehen davon, dass jede Verpaarung und Geburt enorme Risiken (siehe Risikoverpaarungen) mit sich bringen können, da viele Zuchtformen einen Lethalfaktor besitzen oder zu schlimmen Krankheiten führen können, ist ein Basiswissen im Bereich der Geburtshilfe- und betreuung, Welpenaufzucht, sowie Ernährung erforderlich. Auch muss man sich immer bewusst sein, wo die zukünftigen Welpen einmal hinkommen sollen. Wenn man sich die Notfallstationen, Tierheime und Tieranzeigen im Internet genauer anschaut, stellt man fest, dass es bereits mehr als genug Farbratten in Deutschland gibt, die kein Zuhause finden. Nicht selten endet das kurze Leben der Tiere als Schlangenfutter, da die unseriösen Vermehrer nicht wissen, was sie mit den Tieren machen sollen. Der alleinige Wunsch nach eigenen, kleinen Ratten, die man aufziehen und pflegen kann, legitimiert noch lange keine Verpaarung. Ohne die genannten Kompetenzen sowie Grundwissen in der Farbrattengenetik (siehe Genetik) kann der geplante Wurf schnell zu einem Desaster werden, das man natürlich auch verantworten muss. Diese Gedanken sollte sich jeder einmal durch den Kopf gehen lassen, bevor er/sie einen Wurf ansetzt. Auch sollte man bei der Wurfplanung auf das Alter, Gesundheit, Gewicht und Wesen der Tiere achten, die man ansetzen möchte. Ein Weibchen sollte nicht vor dem 3. Monat* für den ersten Wurf angesetzt werden und spätestens mit dem 1. Lebensjahr* keine Welpen mehr bekommen, da es in diesem Alter bereits Verknöchelungen im Beckenbereich geben kann. Das Gewicht sollte nicht unter 280g* liegen, wobei auch keine fettleibigen Tiere eingesetzt werden sollten. Der Bock sollte über 6 Monate* alt sein, mehr als 380g* wiegen und einen gesunden und muskelösen Körperbau haben, sowie vom Wesen her nicht dominant sein, da sich dieses auf die Nachkommen vererbt (was übrigens auch für das Weibchen gilt). So lange der Bock gesund ist, kann er ein Leben lang für die Zucht eingesetzt werden. Für den Akt selber muss man genau den Zeitpunkt finden, an dem das Weibchen "rattig" ist. Nach ca. 2 Std. kann man das Paar wieder trennen und in die Rudel zurückbringen. Sollten sich die Tiere nicht verstehen, beißen oder einfach ignorieren, hat man entweder den falschen Zeitpunkt genutzt oder den falschen Partner.

Die erste Grundlage ist die generelle Unterscheidung der beiden Geschlechter, mit der in diesem Beitrag begonnen wird. Während es bei adulten Tieren recht einfach ist den Unterschied zu erkennen, tun sich viele bei der Geschlechterbestimmung von Neugeborenen und Welpen eher schwer. Daher sind auch diese in den unteren Abbildungen dargestellt.

* Diese Angaben beziehen sich auf die Zuchtpraxis von "Clown`s Hypocrats" sowie weiteren Farbrattenzuchten in Deutschland und dem Ausland.



Männchen Weibchen

Die Männchen haben proportional zu ihrem Körper einen extrem großen und fast vollständig behaarten Hoden. Dieser liegt direkt unter dem Schwanz. Zwischen Schwanz und Hodensack befindet sich der Anus. Der Penis eines gesunden Männchens ist dauerhaft im Körper eingefahren und nur bei der Säuberung dessen oder beim Geschlechtsakt sichtbar.
 


Die Scheide des Weibchens befindet sich direkt unter dem Harnröhrenansatz und über dem After. Der Abstand zwischen Geschlecht und After ist viel geringer als beim Männchen und kann an diesem Merkmal bereits im Welpenalter unterschieden werden. Desweiteren hat jedes Weibchen 2 Zitzenleisten mit je 6 Zitzen am Bauch und Brust. Auch diese sind bereits bei der Geburt sichtbar.




 



  1. Lebenstag
2. Woche 6. Woche
Männchen                   

Weibchen  



Der Geschlechtsakt
 
 
Ein gesundes Rattenweibchen ist ab ihrer 5.-6. Lebenswoche alle 4 Tage empfängnisbereit. Für die Zucht sollte man jedoch kein Weibchen unter dem dritten Lebensmonat für den ersten Wurf ansetzen und auch das Männchen sollte mindestens 6 Monate alt sein, um sein Dominanzverhalten einschätzen zu können. In dieser Zeit symbolisiert die Rättin dem Männchen in Form eines Balzaktes, dass sie sich paaren will. Dabei stupsen die Weibchen den Partner an und laufen einige Sprünge von ihm weg um die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Nachdem sie sich etwas entfernt haben, strecken die Weibchen ihre Wirbelsäule durch und vibrieren mit Ohren und Körper.  Einige Weibchen peitschen mit ihrem Schwanz dabei. Die männlichen Partner verstehen sehr schnell, was das Weibchen damit bezwecken will und folgen diesem rasch.
 
 
 
 
Das Weibchen lenkt so viel Aufmerksamkeit auf sich, dass alle Männchen des Rudels ihrem Trieb folgen. Nicht selten passiert es, dass auch Weibchen von dem Verhalten angelockt werden und sich mit dem paarungswilligen Rudelmitglied paaren wollen. Irgendwann kommt es zu einem Anstupps-Fang-Versteck-Jagd-Spiel, wobei sich das Weibchen immer wieder streckt und vibriert und die Männchen ihr folgen.
 

Der Geschlechtsakt als solcher ist sehr kurz. Das Männchen begattet das Weibchen, während es ihr Geschlechtsteil dem Partner entgegen drückt und vom Kopf an vibriert. Der ca. 3 cm lange Penis des Männchens wird erregt aus der kurzen Vorhaut gefahren und dringt sofort in die Scheide des Weibchens ein. Nach ca. 2-5 Sekunden und einigen, schnellen Eindringungen ist der Akt beendet.


Beide Tiere waschen sich schnell ihre Geschlechtsteile und nach einigen Minuten beginnt der Akt erneut. Das Weibchen kann sich während dieser Zeit mit allen geschlechtsreifen Männchen des Rudels paaren. Nach bis zu 6 Stunden und 100en Paarungsakten beendet das Weibchen die Balz und zieht sich zurück. Auch die Männchen ziehen sich zurück und verbringen die nächste Zeit damit zu schlafen und sich auszuruhen. (Fotos: Sachma)
   
   

Die Tragzeit

 
Es lohnt sich in dieser Zeit die Weibchen zu zu füttern und ihnen eine etwas fettere und eiweißreichere Kost zu geben. Die wirkt sich gut auf die Milchproduktion aus. Das Verhalten innerhalb des Rudels verändert sich bis kurz vor der Geburt nicht.

Vor der Geburt zieht sich das Weibchen dann endgültig zurück. Man kann nicht sagen, ob es besser ist das Weibchen vom Rudel zu trennen, währen der Geburt und der Aufzucht der Jungen, da dies vom Wesen des Tieres und Sozialverhalten des Rudels abhängt. Jeder Züchter entscheidet da nach seiner Erfahrung.
Auf dem Bild ist ein trächtiges Weibchen zu erkennen, dessen Schwangerschaft das Endstadium erreicht hat. Der Bauch des Tieres ist prall, die Zitzen werden sichtbar und die Aktivität der Jungtiere wird immer rasanter.







Die Geburt
Die Geburt der Jungtiere kann sehr unterschiedlich lange dauern. Je nach Anzahl der Jungtiere und Zustand der Mutter, kann sich die Geburt verlängern. Im Durchschnitt dauert so eine Geburt max. 1 Stunden. Sollten bis dahin nicht alle Jungtiere zur Welt gekommen sein, muss man unbedingt einen Tierarzt kontaktieren, da das Leben der Mutter und der Jungtiere auf dem Spiel stehen kann.
Bei der Geburt selbst, sollte man das Weibchen nicht stören. Die Rättin verliert bei jedem Welpen etwas Blut, wobei sie die Nachgeburt jedes Welpen instinktiv frisst und jeden Welpen sorgfältig säubert. Die Welpen fangen gleich nach der Geburt damit an Geräusche zu machen und somit eine individuelle Verbindung mit der Mutter aufzubauen.



Video 1
             
Video 2               Video 3




Ein großer Dank geht an Bubu`s Rattery und Emerald Moon, die die Bilder für diesen Artikel zur Verfügung gestellt haben.
 
   
 
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