farbrattengenetik
  Dilution
 


Dilution



Dilutionen

Das Wort "Dilution" stammt aus dem Englischen und bedeutet so viel wie "Verdünnung, Aufhellung, Abschwächung". Alle Farben in der Farbrattenzucht sind mehr oder weniger Verdünner und funktionieren daher wie Bleichmittel. Bleichmittel, die auf bestimmt Pigmente spezialisiert sind und nur ganz genau bestimmte Pigmente entfernen. Auf diese Weise wird die Ursprungsfarbe [Agouti oder Black] auf eine gezielte Weise verdünnt und eine neue Farbe entsteht. Jede dieser Dilutionen basiert auf einem bestimmten Gen, das man Lokus nennt. Insgesamt gibt es 11 Loki in der Farbzucht, die die Farben beeinflussen und einen Lokus, auf dem das ganze sichtbar wird (H-Lokus).


 
1.A-Lokus
                       

Entscheidet ob eine Ratte Agouti-Haar oder Non-Agouti-Haar bekommt. Es bildet die Basis für alle anderen Farben und Shadeds.

2. B-Lokus


Erzeugt die Farbe(n) Chocholate (Agouti) und in Kombination mit anderen Loki weitere Farben(z.B. Lilac, Coffee, Lavender)

3. C-Lokus


Unterdrück die Ausbildung sämtlicher Pigmente und erzeugt somit Albinismus und alle Variationen die mithilfe des C-Lokus und entsprechenden weiteren Genen gebildet werden (z.B. Siamese, Burmese, Devil)

4. D-Lokus


Erzeugt die Farbe(n) English Blue (Agouti) und in Kombination mit anderen Loki weitere Farben (z.B. Russian Silver, Lilac, Platinum)

5. Gr-Lokus


Erzeugt die Farbe(n) Graphit (Agouti) und in Kombination mit anderen Loki weitere Farben (z.B. Russian Silver, Lavender, Dove)

6. H-Lokus


Der H-Lokus ist für die Farbfläche verantwortlich und bestimmt somit alle Zeichnungen, die in der Farbrattenzucht gezüchtet werden können.

7. M-Lokus



Erzeugt die Farbe(n) Mink / Cinnamon und in Kombination mit anderen Loki weitere Farben (z.B. Coffee, Platinum, Dove). Zudem kann auf dem M-Lokus (sofern er homozygot vorhanden ist [mm] der dominant vererbbare Pe-Lokus [Pepe] sichtbar werden und die Farbe Pearl erzeugen.

8. Mo-Lokus



Erzeugt die Farbe(n) Mock Mink / Mock Cinnamon und in Kombination mit anderen Loki weitere Farben (z.B. Coffee, Platinum, Dove). Zudem kann auf dem Mo-Lokus (sofern er homozygot vorhanden ist [mm] der dominant vererbbare Pe-Lokus [Pepe] sichtbar werden und die Farbe Pearl erzeugen.

9. P-Lokus  
  


Unterdrückt auf eine starke Weise alle schwarzen, braunen und blauen Pigmente. In Kombination mit jeder anderen Variation entsteht so eine vom Pink Eyed Dilute (PED) modifizierte Farbe und stets pinke Augen. Mögliche Farben sind Champagne, Silver Fawn oder Silver.

10. Pe-Lokus
                            


Erzeugt auf allen (Mock) Mink Variationen die Farbe Pearl. Neben dem A-Lokus ist dies der einzig dominante in der Farbrattengenetik, wobei im homozygoten Zustand [PePe] eine Lethalität das Absterben der Ratten im Mutterleib verursacht. Im heterogenen Zustand [Pepe] sind die Tiere vollkommen gesund.

11. R-Lokus



Unterdrückt alle schwarzen, braunen und blauen Pigmente. In Kombination mit jeder anderen Variation entsteht so eine vom Red Eyed Dilute (RED) modifizierte Farbe und die Augenfarben red, ruby und dark ruby. Mögliche Farben sind Topaz, Russian Topaz oder Platinum.

12. Rb-Lokus

Erzeugt die Farbe(n) Russian Blue (Agouti) und in Kombination mit anderen Loki weitere Farben (z.B. Russian Silver, Lavender, Dove)

 



 

Im Grunde wirken sich (fast) alle Farben individuell verdünnend aus. Der Gr-Lokus und der Rb-Lokus wirken identisch, sind aber 2 verschiedene Loki. Auch der M-Lokus und der Mo-Lokus erzeugen eine identische Farbe, die ebenfalls auf verschiedenen Loki basiert. English Blue z.B. verdünnt die schwarzen Pigmente im Fell auf eine genau bestimmte Art und Weise und entfernt die orange-gelben Pigmente, damit English Blue entstehen kann. Treffen sich 2 weitere rezessive Genteile eines Lokus` in der DNS einer Ratte, die ebenfalls verdünnend wirken, hellt die Ratten noch stärker auf.
Z. B. besteht Platinum aus Black [aa] + English Blue [dd] + Mink [mm]. Dies führt dazu, dass nun 2 Verdünner auf das Black-Gen aufhellend wirken und die Ursprungsfarbe Black auf 2 Weisen verändert wird. Es kommt zu einer helleren Fellfarbe. Auch die Augen hellen nun auf und die Ratte bekommt ruby Augen.
 

 
4. Fallbeispiel der Dilution mit Rb-Lokus


 

Wie bereits erwähnt reagieren alle Loki der Farben mit einander und können daher auch viele verschiedene Variationen hervorrufen, die dann anschießend standardisiert werden können. Alle Farben bei Farbratten sind lediglich Verdünner  (so genannte Dilutes) von Pigmenten, die ganz bestimmte Farbanteile im Haar des Tieres bei der Entwicklung stören. So gibt es Verdünner wie das R.E.D., die alle bläulichen Farbpigmente im Haar entfernen und sich nur noch die gelben und orangen ausbilden können. Der D-Lokus hingegen verhindert die gelben und orangen Pigmente im Haar. Diese Ratten können dann nur noch die grauen und blauen Pigmente erzeugen und die Ratte wird English Blue oder Blue Agouti. Am Beispiel vom Rb-Lokus, werden nun die häufigsten Variationen genannt, die mithilfe dieses Gens gebildet werden.


Die Basis für alle Farben sind entweder
Agouti [AA oder Aa auch mit A- bezeichnet] oder Non-Agouti [aa], sprich Black.

 
 

 


Nun passiert es, dass der Rb-Lokus 2 Mal
rezessiv aktiviert wird und somit auf beide
Fellvariationen einwirken kann.



 

 

 

Jetzt kann dieser Rb-Lokus sowohl auf das Haar der Agouti Ratte einwirken, als auch auf das der Non-Agouti Ratte. Beides verändert die Farbe des Tieres indem es ganz bestimmte orange und gelbe Pigmente nicht produzieren lässt. Es entstehen die Farben Russian Blue Agouti [A- rbrb] bzw. Russian Blue [aa rbrb].




Eine komplexere Verbindung mit dem Rb-Lokus und anderen Loki.

Es besteht die Möglichkeit, dass durch gezielte Zucht mehrere Loki aktiviert werden könne, die sich auf das Aussehen der Ratte auswirken können. Die nächsten Beispiele sollen dies verdeutlichen.
Am Beispiel der Farben Cinnamon [A- mm] und Mink, [aa mm] lasst sich eine Verdünnung von weiteren Dilutes recht gut erklären. Cinnamon und Mink wird über den M-Lokus erzeugt (oder Mo-Lokus). Dieser Verdünner erlaubt es dem Tier nur braune u schwarze Pigmente zu erzeugen. Alle anderen Pigmente werden nicht produziert. Auf dem Agouti - Haar erzeugt es die Farbe Cinnamon und auf dem Non-Agouti Haar Mink.

 
 
 
 


Auf diese bereits vorhandene Verdünnung
kommt nun eine weitere hinzu, nämlich die,
die der Rb-Lokus auswirkt.



 
 

Am Gencode wird nun das doppelt vorhandene rezessive Gen hinzugeschrieben. Der Gencode von Cinnamon [A-mm] wird nun mit dem  Gen [rbrb] ergänzt und lautet daher [A- mm rbrb]. Auf diese Weise ist Dove Agouti entstanden. An den Gencode von Mink [aa mm] wird ebenfalls das [rbrb] ergänzt und es entsteht die Farbe Dove mit dem Gencode [aa mm rbrb].
 

 
 
 
 
 
 
 
 
 

Ein weiteres Beispiel wäre der R-Lokus der auf dem Agouti-Haar die Farbe Topaz und auf der Farbe Black (Non-Agouti) Buff bewirkt. Topaz hat den Gencode [A- rr] und Beige [aa rr]. Der R-Lokus bewirkt in homozygoter, rezessiver Form, dass alle blauen und schwarzen Pigmente im Haar der Ratte nicht die Chance bekommen ausgebildet zu werden. Das Haar kann somit nur die orangenen und gelben Pigmente bilden. Auch die Augen sind von dieser Verdünnung betroffen und färben sich von dunkelrot (dark ruby) bis zu rubin rot (ruby)



Auf diese bereits vorhandene Verdünnung
kommt nun eine weitere hinzu, nämlich die,
die der Rb-Lokus auswirkt.

 

Am Gencode wird nun das doppelt vorhandene rezessive Gen hinzugeschrieben. Der Gencode von Topaz [A-rr] wird nun mit dem Gen [rbrb] ergänzt und lautet daher [A- rbrb rr]. Auf diese Weise ist Russian Topaz entstanden. An den Gencode von Buff [aa rr] wird ebenfalls das [rbrb] ergänzt und es entsteht die Farbe Russian Buff mit dem Gencode [aa rbrb rr].





Diese Kombinationen mit unterschiedlichen Genen erzeugen immer weitere Farben. Die Basis für alle Farben bleibt jedoch immer gleich. Bei dieser Darstellung wurde gezielt nicht weiter auch die Zeichnung oder die Shadeds eingegangen, weil das wiederum etwas komplexer ist und unter den jeweiligen Typen nachgelesen werden kann.
 



 
Besonderheit des Red Eyed Dilute & Pink Eyed Dilute

Red Eyed Dilute [rr] entsteht über den Vedünnungsallel, der nicht nur das Fell verändert, sonder auch die Augen der Ratten rot färbt, obwohl sie eine Farbe besitzen. Das bedeutet, dass diese Ratten zwar rote Augen haben aber keine Albinos sind
Innerhalb der Pigmente im Haar der Ratte befinden sich kleine Bläschen namens Melanosome die gesammelt werden und sich anschließend absetzen. Besitz eine Ratte das R.E.D. in rezessiver und homozygoter Form, so wird der gesamte Transport dieser Pigmente gestört und die Anzahl der Pigmente und deren Ablagerung im Haar wird reduziert. Auch auf die Augen der Tiere wirkt sich diese Störung aus, so dass diese nicht richtig schwarz werden können. Man bezeichnet diese rötlich braune Farbe, mit hohem rot-Anteil „ruby“ und wenn sie etwas dunkler sind „dark ruby".
 
Ähnlich funktioniert es auch beim Pink Eyed Dilute Gen [pp].
Beide Verdünner gehören zu den stärksten Dilutionen in der Farbrattenzucht.

Bsp.
Besitzt eine
Agouti – Ratte [A-] des Red Eyed Dilute-Gen [rr] so entsteht der Gencode [A rr] und die dunklen Pigment-Ablagerungen im Haar und Auge werden gestört. Einzig die orange-gelben Pigmente schaffen es sich im Haar abzusetzen und die Farbe ändert sich in Topaz.


 



 
Agouti           A-      +    rr   =             Topaz


Das P.E.D. und R.E.D. sind zwei so starke Dilutionen, dass sie allein in heterozygoter Form [Rr  oder  Pp] bereits Auswirkungen für das Fell und die Augen haben können. Sie färben das Haar leicht rötlich und vor allem Mink - Variationen können rötliche Augen ausbilden, was dann als Havana bezeichnet wird.


 
 
 
 
 

 
   
 
Diese Webseite wurde kostenlos mit Homepage-Baukasten.de erstellt. Willst du auch eine eigene Webseite?
Gratis anmelden